E-Rezept: Pflicht für Privatpatienten?
Verordnung von Arzneimitteln für Privatpatienten auch zukünftig auf Papier – Rezeptblock möglich?
Übersicht e-Rezept: Pflichtkomponente der Telematikinfrastruktur
Das E-Rezept ist eine Pflichtanwendung der Telematikinfrastruktur (TI). Die entsprechenden Vorgaben finden sich im § 360 SGB V. Dort ist geregelt, dass Vertragsärzte und Vertragszahnärzte Verordnungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in elektronischer Form ausstellen müssen und dazu die Dienste der TI verwenden. Zum Originaltext gelangen Sie direkt hier.
Muss ich das E-Rezept auch für Privatpatienten nutzen?
Die entsprechende Regelung im Sozialgesetzbuch hat keine unmittelbare Rechtskonsequenz für Privatversicherte. Sie können also zukünftig weiterhin Privatrezepte auf Papier bzw. direkt am Rezeptblock verordnen. Das ist vor allem für Kleinpraxen bzw. Privatpraxen wichtig, die teilweise gar nicht an die Telematikinfrastruktur angeschlossen sind. Offen ist, ob es durch die Regelung des § 360 SGV V eine indirekte Verpflichtung für Vertragsärzte geben kann, auch für Privatpatienten das e-Rezept zu nutzen.
Soll ich weiterhin Privatrezepte auf Papier verordnen?
Für alle Praxen, die die technischen Möglichkeiten der Nutzung von E-Rezepten haben, ist es sinnvoll, diese auch für Privatversicherte bzw. Privatpatienten zu nutzen. Über die Funktionalität Online-Checkin können Sie digitale Identitäten von Privatpatienten in die Hemisphäre der TI bringen. Das soll nach Auskunft des PKV-Verbandes schlank und benutzerfreundlich per App funktionieren und ermöglicht eine digitale end-to-end-Abwicklung von der Verordnung bis zur Kostenerstattung durch die Privatversicherung. Hier zeigt sich die Private Krankenversicherung enorm innovativ und setzt auf moderne App-Technologie statt auf physische Plastik-Chipkarten wie die elektronische Gesundheitskarte der GKV.
Die digitale Verordnung von E-Rezepten für Privatversicherte hat verschiedene Vorteile:
- kontaktlose Übermittlung: keine händische Unterschrift mehr erforderlich und damit zeiteffizient in Sprechstunde integrierbar
- Nutzung der E-Rezepte auch im Anschluss an einen digitalen Patientenkontakt per Videosprechstunde möglich
- Kosten für Papier und Druck entfallen
- Entlastung des Praxisteams durch weniger ungeplante Patienten an der Anmeldung
- Möglichkeit der optimierten Sprechstundenplanung bei intelligentem Einsatz der E-Rezept-Funktionalität in den Arbeitsalltag
Haben Sie Ihre Privatpatienten im Blick?
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Vorreiter Österreich: E-Rezept erleichtert Praxisorganisation
Eines unserer letzten Praxis-Optimierungs-Coachings durften wir in einem Gesundheitszentrum in Österreich durchführen. Es war faszinierend, welche Erleichterung die E-Rezept-Funktionalität im Sprechstunden-Alltag mit sich bringt. Durch die digitale Aufbuchung auf die e-card (die österreichische elektronische Gesundheitskarte) können Folgerezepte direkt telefonisch so organisiert werden, dass die Patienten sie ohne Umweg in die Arztpraxis bei ihrer Wunschapotheke abholen können.
Unser Fazit: klarer Nutzen des E-Rezeptes auch für Privatpatienten!
Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die Chance des E-Rezeptes und passen Sie die Sprechstundenabläufe intelligent an. So schaffen Sie eine WINWIN-Situation, weil sie gleichzeitig Ihr Praxisteam entlasten können, mehr Ruhe in die Sprechstunde bringen und Patientenzufriedenheit erhöhen. Wichtig ist nur, dass Sie sich in Ruhe den genauen Ablauf ansehen und Schritt für Schritt überlegen, wie die neuen Chancen des E-Rezeptes gerade bei der Zielgruppe Privatversicherte in die Sprechstunde so gut wie möglich integriert werden kann. Für GKV-Patienten relevante Einschränkungen (wie z.B. die quartalsweise erforderliche physisch Präsenz in der Praxis zum Einlesen der Chipkarte) bestehen ja bei Privatpatienten zum Glück nicht. Deshalb lohnt es sich umso mehr, zu überlegen, welche persönlichen Konntakte in der Praxis sinnvoll sind, wo auf digitale Videosprechstunden ausgewichen werden kann und wie die E-Rezepte so für alle Beteiligten möglichst gewinnbringend genutzt werden können. Gern unterstützen wir mit unserem Praxis-Coaching und bringen noch weitere Anregungen zu digitalen Tools mit, die Spaß machen.
Fokus auf Privatpatienten: Doppelte so hohe Vergütung durch GOÄ wie in GKV
Das Einkommen, das eine Arztpraxis durch die Behandlung von Privatpatienten erzielen kann, kann erheblich von dem durch gesetzlich krankenversicherte Patienten (GKV) abweichen. Die Unterschiede im Einkommen durch Privatpatienten ergeben sich aus mehreren Faktoren:
Haben Sie auch unabhängig vom E-Rezept die Zielgruppe Privatpatienten im Blick?
Die Behandlung von Privatpatienten in einer Arztpraxis unterscheidet sich in einigen Aspekten von der Behandlung von Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung (GKV). Hier sind einige Unterschiede und Überlegungen, die bei der Behandlung von Privatpatienten beachtet werden können:
- Individuelle Betreuung: Privatpatienten erwarten oft eine höhere Servicequalität und eine persönlichere Betreuung. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um ihre Fragen zu beantworten und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Unser Kommunikations-Seminar hilft, Gesprächskompetenz im Umgang mit Patienten zu erlernen. Für Ärzte und MFA – an nur 1 Tag in Ihrer Praxis!
- Flexibilität bei Terminen: Privatpatienten können in der Regel flexiblere Terminvereinbarungen erwarten. Bemühen Sie sich, Termine nach ihren Bedürfnissen anzubieten, wenn dies möglich ist. Termine zu Randzeiten, eine spezielle Morgensprechstunde oder Nachmittagssprechstunde oder Samstags-Sprechstunde kann genau so hilfreich sein wie eine isolierte Privatpatienten-Sprechstunde (Privatsprechstunde)
- Zusatzleistungen: Privatpatienten können für Zusatzleistungen oder spezielle Diagnostik- und Therapieverfahren bereit sein, zusätzlich zu den standardmäßig von der Krankenkasse abgedeckten Leistungen. Bieten Sie diese Möglichkeiten an und erläutern Sie die Vorteile. Berücksichtigen Sie auch, dass auch Selbstzahler wie Privatpatienten zu behandeln sind. Oft sind Patienten mit hohem Einkommen als freiwillig Versicherte in der GKV geblieben (z.B. wegen Erkrankung oder wegen vieler Kinder, was beides die PKV-Prämie unattraktiv macht), können und wollen sich aber dennoch Zusatzleistungen gönnen. Nur durch eine professionelle Beratung zu IGeL-Zusatzleistungen nutzen Sie dieses Potenzial! Unser IGeL-Workshop macht Sie und Ihr Team fit für Beratungsgespräche zu Selbstzahlerleistungen!
- Transparente Abrechnung: Stellen Sie sicher, dass die Abrechnung transparent und verständlich ist. Klären Sie die Kosten für Leistungen im Voraus und geben Sie die Rechnungen korrekt aus. Beachten Sie die geltenden GOÄ-Regelungen und vermeiden Sie Missverständnisse bzw. Unachtsamkeit mit daraus resultierendem Ärger mit den privaten Kassen.
- Kommunikation: Privatpatienten erwarten oft eine klare und offene Kommunikation. Erklären Sie Diagnosen und Behandlungsoptionen ausführlich und beantworten Sie Fragen verständlich. Unser E-Learning Arzt-Patienten-Kommunikation (20 CME Punkte) unterstützt dies.
- Wartezeiten: Bemühen Sie sich, die Wartezeiten in der Praxis für Privatpatienten zu minimieren, da diese eine schnellere Versorgung erwarten. Gehen Sie dabei nicht zu plump vor, sondern finden Sie Lösungen für eine unbeachtete Differenzierung. Unser Praxis-Optimierungs-Workshop „Praxis-CheckUp“ beleuchtet die Gesundheit Ihrer Praxis“
- Verschwiegenheit: Achten Sie besonders auf die Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht und den Schutz der Privatsphäre Ihrer Patienten. Ein angemessener Datenschutz ist vor allem in der Abgrenzung zur positiv besetzten persönlichen Ansprache in der Praxis zu diskutieren und wichtig.
- Verfügbarkeit: Privatpatienten erwarten oft, dass Sie auch außerhalb der regulären Sprechzeiten erreichbar sind, insbesondere in Notfällen. Klären Sie, wie sie Sie in dringenden Fällen kontaktieren können.
- Qualität und Professionalität: Privatpatienten erwarten eine hohe Qualität der medizinischen Versorgung und eine professionelle, freundliche Haltung des medizinischen Personals.
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Weitere Informationen zu E-Rezept, Digitalisierung und Telematikinfrastruktur
Hier finden Sie noch mehr Informationen:
- Gematik-Informationsseite zum E-Rezept mit allen wichtigen Details, Fragen und Antworten
- Detail-Informationen für Medatixx-Nutzer
- Youtube-Video E-Rezept mit Albis
- Aktuelle Informationen zum Stand des E-Rezeptes bei der KBV
- Leitfaden zum E-Rezept der KZBV für Zahnärztinnen und Zahnärzte als PDF-Download
- Artikel zur Elektronischen Gesundheitskarte mit gesetzlichen Grundlagen, Ablauf, Funktionweise & Co auf datenschutz.org
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Unsere Trainings, Seminare, Workshops und Coaching-Angebote zählen alle auf Optimierung der Patientenzufriedenheit ein. Unser IGeL-Workshop beleuchtet speziell die Zielgruppe der Freiwillig GKV-Versicherten und das Thema Zusatzeinnahmen. Unser Praxis-CheckUp das Sprechstundenmanagement.
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